Drei Reiseziele auf dem Weg zu nachhaltigem Tourismus
Biodiversität und die Ökosystemleistungen der Natur haben eine herausragende Bedeutung für eine dauerhaft gute Lebensqualität der Menschen weltweit. Die Partnerländer in diesem Projekt, Dominikanische Republik und Costa Rica, gelten als sogenannte Biodiversitäts-Hotspots, hier findet sich eine sehr ausgeprägte Artenvielfalt mit teilweise endemischen Arten. Diese hohe Biodiversität erfüllt nicht nur wichtige Ökosystemfunktionen, sondern stellt als natürliches Angebot auch eine ganz wesentliche Tourismusattraktion und somit die Sicherung der lokalen Wirtschaftsgrundlagen für viele direkt oder indirekt im Tourismus beschäftigten Menschen dar. Nachhaltig werden ist nicht einfach. Es erfordert nicht nur neue Methoden, sondern ein neues Denken. Eine grundsätzliche Tourismuswende. Diese Transformation des Tourismus kann nur in Zusammenarbeit aller beteiligter Akteure gelingen. Das gemeinschaftliche und engagierte Wirken hin zur Tourismuswende ist die Grundlage für dieses Projekt.
Gemeinsam für die Tourismuswende
Umgesetzt wird das Projekt von einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus KATE Umwelt & Entwicklung e.V., der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde und dem Global Nature Fund in Zusammenarbeit mit der TourCert gGmbH. Das Projekt leistet durch die Förderung einer nachhaltigen Tourismusentwicklung einen Beitrag zum Schutz der wertvollen Ökosysteme und stärkt gleichzeitig die lokale Wertschöpfung in Costa Rica und der Dominikanischen Republik.
Die Partnerorganisationen in den Zielländern sind Grupo RBA in Costa Rica und das Instituto Dominicano de Desarrollo Integral (IDDI) in der Dominikanischen Republik. Zudem wird eng mit den lokalen Nachhaltigkeitsräten in den drei Destinationen zusammengearbeitet. Das Projekt wird gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA) aus Mitteln der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit.


Unser Ziel – Eine nachhaltige Tourismusentwicklung
Zum Auftakt des Projekts haben die lokalen Partnerorganisationen mit den bereits etablierten Nachhaltigkeitsräten und den Tourismusunternehmen vor Ort Workshops durchgeführt und gemeinsam mit den deutschen Partnern einen umfassenden Aktionsplan für die kommenden 2 Jahre entwickelt. Klimaneutrale Pilothotels, Zero Waste Ansätze, nachhaltige Gastronomie und Ökoeffizienz sollen ebenso umgesetzt werden wie die Entwicklung innovativer, qualitativ hochwertiger Reiseprodukte für deren Positionierung auf regionalen, nationalen und internationalen Märkten. Die Bildung von Netzwerkstrukturen und das Empowerment der Destinationen durch Know-How-Transfer unterstützt den langfristigen Transformationsprozess.
Handlungsansätze für nachhaltige Destinationen
Klimaneutrale Pilothotels
Maximale Ressourceneffizienz (Strom und Wasser), Nutzung der Solarenergie und ggf. Biogas, nachhaltiger Gastronomie mit konsequenter Vermeidung von Lebensmittelverschwendung; Netzwerken lokaler Beschaffung, verhaltensorientierter Kommunikation an Küchenpersonal und Gäste, Kompostierung, Vermeidung von Abfällen, Grünen Filtern für Abwasser, Kompensationszahlungen für Biodiversitätsaktionen, Dach- und Fassadenbegrünung, Investition in wassereffiziente Infrastruktur und Freizeitangeboten / Wanderungen für Gäste mit Biodiversitätsbezug und Sensibilisierung für Klimaneutrales Wirtschaften.
Zero Plastic Destinations
Plastikreduktion und –ersatz als Einstieg in die ‚Zero Waste Destination‘ mit genereller Abfallreduktion, Abfalltrennung, Recycling, lokalen Kreisläufen, Förderung von lokalen Bioproduzenten, Kleinhandwerkern, lokale Wertstoffhöfe zur Abfalltrennung und Verwertung, Dienstleistern und Start Ups, etc.
Zertifizierte nachhaltige Gastronomiebetriebe
Reduktion der Lebensmittelabfälle, Ressourceneffizienz, Anpassung der Speisekarten an die lokalen Bedingungen, Aufbau von Netzwerken zur lokalen Beschaffung und Produktion, Training und Steuerung des Küchenpersonals, Kommunikation von nachhaltigen Gastronomieangeboten an Mitarbeitende und Gäste.
Pilotaktionen Klimaneutrale Destination
Einstieg in den Prozess zur Entwicklung einer klimaneutralen Destination anhand der klimaneutralen Hotels, Bildungs- und Kommunikationsprogrammen zu Ressourceneffizienz und nachhaltiger Gastronomie, Beratung der Unterkünfte und größten Energieverbraucher in Ressourceneffizienz, Förderung von Anlagen der erneuerbaren Energien, Investitionen in Aufforstung und Biodiversität, Abfallverwertung und Recycling, Netzwerke zur lokalen Beschaffung und Aufbau der Kreislaufwirtschaft, biologische Abwasserbehandlung in Unterkünften und auf Destinationsebene, Qualifizierung von Beratungskräften und MultiplikatorInnen; Erfahrungsaustausch und Konferenzen zur Verbreitung des Modells, etc.
Marktpositionierung klima- und biodiversitätsfreundlicher Reiseprodukte
Entwicklung und Marktpositionierung innovativer Reiseprodukte der zertifizierten Destinationen gemeinsam mit europäischen Reiseveranstaltern; Sensibilisierung der Reisenden und Begeisterung für die exemplarischen nachhaltigen Reiseprodukte.
Die drei Pilotdestinationen
Las Galeras ist ein dominikanisches Dorf an der Ostküste der Halbinsel Samaná und wird als Destination im Rahmen des Projekts aufgenommen. Die Region ist bekannt für ihre schönen Strände, verschiedene Arten von Ökosystemen und eine große Bandbreite an biologischer Vielfalt.
In Sarapiquí, Kanton in der Provinz von Heredia in Costa Rica, befinden sich eine Reihe von Naturschutzgebieten und Nationalparks. Insbesondere der Ökotourismus hat sich in den letzten Jahren, dank der Freizeitaktivitäten im Fluss Sarapiquí, stark entwickelt.
Sarchí, Hauptstadt des Kantons Valverde Vega, ist das berühmteste Handwerkszentrum Costa Ricas. Auch die Hauptstadt ist für seine immense Artenvielfalt sehr bekannt und ein beliebtes Tourismusziel.
Alle drei Destinationen haben die TourCert-Zertifizierung und stellen sich mit jeweils einem Nachhaltigkeitsrat, Partnerbetrieben und einer agilen Netzwerkstruktur zukunftsfähig auf.

Werden Sie Teil der Initiative!
Mit dem Projekt Transforming Tourism leisten wir einen Beitrag zum Schutz der wertvollen Ökosysteme und stärken gleichzeitig die lokale Wertschöpfung in Costa Rica und der Dominikanischen Republik. Möchten Sie das Projekt finanziell unterstützen oder haben Interesse an weiteren Informationen? Melden Sie sich gerne bei uns.