TourCert Journal

Der Tourismus als Branche von und für Menschen – So profitiert auch die lokale Bevölkerung

Karte mit einem Pin

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Anlässlich des „Internationalen Tages der indigenen Bevölkerungen der Welt“ möchten wir Ihnen ein Good Practice Beispiel vorstellen, bei dem die lokale Bevölkerung durch den Tourismus profitiert und Ihnen anschließend Denkanstöße geben, wie dies auch in Ihrem Unternehmen gelingen kann.

Frau von hinten mit Kind auf dem Arm

Der internationale Tag der indigenen Bevölkerungen soll auf die erschreckenden Entwicklungen für diese, beispielsweise durch die zunehmenden Ausweitungen der industriellen Tätigkeiten oder der Landannahmen, aufmerksam machen. Es ist wichtig, sich vor Augen zuführen, dass die Kultur, die Sprache, die Wirtschaft und das Überleben der indigenen Bevölkerungen mit ihrem Land und der Natur verknüpft sind. Deshalb tragen die indigenen Völker auch weltweit zum Schutz von rund 80 Prozent der biologischen Vielfalt bei und sind somit auch Grund dafür, dass Länder auch für den Tourismus attraktiv bleiben. Ihr weiterbestehen zu gewährleisten ist deshalb von hoher Relevanz. Der nachhaltig orientierte Reiseveranstalter „Feel the World Travel“ möchte Reisenden ein authentisches und intensives Erleben der einheimischen Kultur unter fairen Bedingungen ermöglichen.

Wie gestaltet sich diese faire Begegnung bei „Feel the World Travel“?

Bei der 14-tägigen Abenteuerreise für junge Erwachsene durch Südthailand lernen die Reisenden die Kultur der ehemaligen Seenomaden, der Moken, kennen und spüren. Dafür werden die Reisenden für zwei Tage direkt in die Gemeinschaft der Moken aufgenommen und erfahren so hautnah, wie die Traditionen der Community gelebt werden. Positiv hervorzuheben ist hierbei beispielsweise, dass die Reisenden in Zelten übernachten. In die Landschaft, Natur und somit auch das Lebensumfeld der Moken wird also nicht durch den Bau eines Hotels oder eines Resorts eingegriffen. Während des Aufenthalts bei den Moken finden verschiedene Workshops und Aktivitäten statt. Durch diese kommen die Reisenden der Kultur näher: Sie lernen unter anderem, wie traditioneller Moken-Schmuck gebastelt wird, entdecken mit dem Moken-Guide die bunte Unterwasserwelt, erfahren mehr über die traditionelle Art des Fischfangs oder wie man ein Mokenboot rudert. Im Fokus steht dabei jedoch, dass neben den Reisenden auch die einheimische Bevölkerung durch den Tourismus profitiert!

Bunte Unterwasserwelt

So profitiert die lokale Gemeinschaft der Moken und die restliche Bevölkerung Südthailands von der Durchführung der Reise

Durch die Reise profitieren die Moken wirtschaftlich, indem ihnen das verdiente Geld während des zweitägigen Aufenthalts zu 100% zugutekommt. Durch das erwirtschaftete Geld kann die einheimische Bevölkerung Hütten bauen, ihre Schulen verbessern und so eine bessere Bildung ermöglichen. Um eine zunehmende Abhängigkeit der einheimischen Bevölkerung von dem Reiseveranstalter zu verhindern und einen sanften Tourismus zu betreiben, wird die Reise maximal 2-3-mal jährlich durchgeführt. Um neben den Moken auch die restliche lokale Bevölkerung Südthailands zu unterstützen, fließen je nach Gruppengröße zwischen 53 und 70 Prozent des Reisepreises ins Reiseland zurück. Zudem legt Feel the World Travel einen großen Wert darauf, mit lokalen Anbietern zusammenzuarbeiten. Um für faire Arbeitsbedingungen zu sorgen, arbeitet der Reiseveranstalter in Südostasien mit zertifizierten lokalen Agenturen zusammen. Für lokale Unterkünfte existiert zudem eine Checkliste, die während jeder Reise von den Reisebegleiter*innen ausgefüllt wird. Damit werden die Unterkünfte anhand festgelegter Qualitäts- und Nachhaltigkeitskriterien geprüft.

Doch wie können Sie als Reiseveranstalter, Destination oder als anderer touristischer Leistungsträger dazu beitragen, dass die lokale Bevölkerung vom Tourismus profitiert?

Als Richtwert kann man sagen, umso mehr lokale Angebote berücksichtigt und gebucht werden, umso höher ist die Chance, dass die Einnahmen auch der lokalen Bevölkerung zugutekommen. Achten Sie deshalb bei der Vermarktung Ihrer Angebote und Produkte darauf, dass Sie kleine und lokale Anbieter fördern und diese besonders hervorheben. Unterstützen Sie statt großer internationaler Hotelketten lieber einheimische Hotels oder Restaurants. So fördern Sie nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern schaffen ebenfalls ein authentisches Urlaubserlebnis für den Gast. Entwickeln Sie als Destination beispielsweise auch ein Konzept, wie Sie lokale Produkte und Dienstleistungen zusammenführen können und für Gäste sichtbarer machen. Bringen Sie als Reiseveranstalter ihre Gäste nicht in große Souvenirshops, sondern fördern Sie auch hier den Einkauf an lokalen Straßenständen oder in Läden mit regionalen Produkten.

Sensibilisieren Sie Ihre Gäste für nachhaltigen Tourismus und zeigen Sie ihnen Handlungsalternativen auf, die nicht nur eine tolle Urlaubserinnerung schaffen, sondern auch die lokale Bevölkerung unterstützen und der Umwelt zugutekommen. Gerne können Sie hierfür auf unser kostenloses E-Learning „Sustainable Traveller“ verweisen.

Tags
E-Learning, faire Begegnung, Good Practice, lokale Bevölkerung, Sensibiliserung, Südthailand

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