TourCert Journal

Wir haben es in der Hand: Tipps für verantwortungsvolles Reisen

Hände halten Kaffeebohnen

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„Plane für die Zukunft, denn dort wirst du den Rest deines Lebens verbringen.“ – Mark Twain

Mark Twain, weltberühmter Autor der Geschichten über Tom Sawyer und Huckleberry Finn und selbst begeisterter Abenteurer, Schatzsuchender und Reisender, prägte diesen Satz bereits im 19. Jahrhundert. Ihm war bewusst: Nur, wenn wir weise vorausplanen und unser Handeln danach richten, werden wir und künftigen Generationen die Chance haben, die Schönheit unseres Planeten auch noch in Zukunft zu genießen.

Aktiv werden kann jeder – insbesondere auch auf Reisen

Doch was bedeutet das für mich als Reisender? Grundsätzlich ist es wichtig, dass Menschen Verantwortung für ihre Reiseaktivitäten übernehmen und möglichst nachhaltig reisen – damit viele etwas davon haben, d.h. nicht nur Airlines und internationale Hotelketten, sondern vor allem die Reisenden und die lokale Bevölkerung vor Ort. Tourismus kann so nicht nur den sozialen und wirtschaftlichen Nutzen für die Einheimischen erhöhen, sondern auch dazu beitragen, das kulturelle und natürliche Erbe zu wahren und die negativen Wirkungen der Reisewirtschaft auf Umwelt und Gesellschaft zu reduzieren.

Wald aus der Vogelperspektive
Nachhaltiger Tourismus schützt unsere Natur

Dem Klimawandel entgegenwirken

Das fängt schon bei den Transportmitteln an. Insbesondere Flüge haben eine stark klimaschädliche Wirkung. Reisende sollten auf jeden Fall darauf achten, dass die Entfernung zum Urlaubsort in einem angemessenen Verhältnis zur Reisedauer steht. Für ein langes Wochenende zum Shoppen nach New York zu fliegen, ist wenig nachhaltig. Die Faustregel lautet hierbei: Soweit möglich Kurzstreckenflüge (unter 700 km) vermeiden. Langstreckenflügen über 2000 km sollten mindestens 14 Tage dauern. Und ganz allgemein: Je weiter weg, desto länger vor Ort.

Reisegruppe im Wald
Machen Sie mit – jeder kann einen Beitrag leisten

Wer eine solche Flugreise bucht, kann als Ausgleich für die verursachten CO2 -Emissionen freiwillig einen Klimaschutzbeitrag bezahlen. Klimakompensationsanbieter wie atmosfair, myclimate oder auch die Klima-Kollekte verwenden diesen Beitrag für Klimaschutzprojekte, z.B. zur Förderung von erneuerbaren Energien in Entwicklungsländern. Somit wird an diesen Orten CO2 eingespart, welches sonst durch fossile Energien entstanden wäre.

Keine Ressourcen verschwenden

Auch der sparsame Umgang mit Wasser sollte selbstverständlich sein. Gerade in südlichen Ländern ist diese wertvolle Ressource ohnehin schon knapp. Touristen können hier durch ihr Verhalten unterstützen indem sie z.B. nicht zu lange duschen und Handtücher mehrfach verwenden, um zusätzliche Waschladungen zu vermeiden. Genauso wie zuhause sollten Reisende auch im Urlaub an den Verbrauch von unnötiger Energie denken, also bei längerer Abwesenheit die Klimaanlage und andere elektronische Geräte ausschalten und das Licht löschen.

Ein anderes wichtiges Thema ist die Lebensmittelverschwendung. Nach aktuellen Schätzungen werden jährlich rund ein Drittel der Lebensmittel weltweit vernichtet. Alleine in Deutschland entstehen rund 200.000 Tonnen Lebensmittelabfälle pro Jahr in Hotels. Davon wäre ein Großteil vermeidbar – von Seiten der Anbieter aber auch der Kunden. Es ist also sinnvoll, nur so viel zu nehmen wie man auch essen kann, oder noch besser, Buffets zu vermeiden.

Strand und Meer
… damit die Strände weiterhin so schön bleiben

Kultur erleben und gleichzeitig Arbeitsplätze sichern

Jeder kennt das Sprichwort „andere Länder, andere Sitten“: Touristen sollten sich unbedingt vor dem Urlaub mit dem Reiseziel vertraut machen, etwas über Kultur, Mentalität, Geschichte und politische Gegebenheiten lernen – und auch ein paar Floskeln in der Landessprache sind immer nützlich und zeigen Interesse und Respekt. Auf diese Weise entwickelt man Verständnis für die lokalen Gegebenheiten und kulturellen Unterschiede und kann ganz anders in das Urlaubsland eintauchen. Die Sympathiemagazine bieten zum Beispiel eine wunderbare Vorbereitung.

Ein wichtiger Beitrag von Reisenden ist auch, ihr Geld achtsam auszugeben, in lokalen Geschäften einzukaufen, in regionalen Restaurants zu essen und somit die einheimische Wirtschaft und Bevölkerung zu unterstützen. Dazu gehört, wenn üblich vor Ort einheimischen Angestellten Trinkgeld zu geben – denn nur so profitieren sie direkt davon, ihr Lohn ist oft sehr gering.

Verkäuferin auf einem Markt
… und auch lokale Gemeinden profitieren

Nachhaltige Reiseveranstalter bieten Orientierung

Immer mehr Reisende achten auf ihren ökologischen Fußabdruck. Laut einer Umfrage von Booking.com zum Thema Nachhaltiger Tourismus wollen 87 % der weltweit befragten Reisenden dieses Jahr nachhaltiger reisen. 83 % der Deutschen wollen im Urlaub 2018 auf die Umwelt achten. Die sichtbaren Spuren des Massentourismus auf die Umwelt lassen über die Hälfte der Befragten ihr eigenes Reiseverhalten überdenken. Das Potential ist also groß, allerdings fehlt es noch an notwendigen Informationen und Angeboten, damit aus dem „Wollen“ ein „Handeln“ wird.

Insbesondere kleine Reiseveranstalter sind bereits nachhaltig aufgestellt bzw. profitieren von entsprechenden Erkennungszeichen. Im nachhaltigen Tourismus haben sich einige Gütesiegel etabliert, wie bspw. das TourCert Siegel. Um sich im Labeldschungel eine Übersicht über alle relevanten Zertifikate zu verschaffen, hilft der Labelguide.

Hand hält Kompass
Gemeinsam gehen wir in die richtige Richtung

Wir haben es selbst in der Hand, wie unsere Zukunft aussehen wird

TourCert nimmt all dies sehr ernst und setzt sich mit langjähriger Erfahrung für einen verantwortungsvollen Tourismus ein. Das Innovations- und Zertifizierungsunternehmen vereint Experten aus Tourismus, Wissenschaft, Umwelt, Entwicklung und Politik und bietet sowohl Unternehmen, Destinationen als auch Reisenden Orientierung. Es gilt, die Reisenden zu sensibilisieren und die Reisewirtschaft zukunftsfähig zu machen – damit sowohl die Reisenden und die Menschen vor Ort auch in Zukunft noch etwas von den Reiseländern haben.

Der Film von TourCert, gefördert durch die Austrian Development Agency (ADA), fasst die Aspekte des verantwortungsvollen Reisens nochmal zusammen:

Viel Spaß beim nächsten Urlaub! Die Mitglieder der TourCert Community haben bestimmt auch für Ihre Reise das richtige Angebot.

 

Tags
Klimawandel, Nachhaltigkeit, Reisen, Ressourcen, Tipps, Urlaubszeit, Verantwortung

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