TourCert Journal

Start der Rubrik „Blick über den Tellerrand“ mit Good Practices aus aller Welt

Frau von hinten auf einem Feld mit Heißluftballons im Hintergrund.

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Ferne Länder, fremde Menschen, exotisches Essen, atemberaubende Landschaften, kilometerlange Sandstrände und das Gefühl, ein Abenteuer zu erleben. Kennen Sie dieses Gefühl des Fernwehs?

Vielen Dank, dass Sie hier sind und herzlich Willkommen zu unserer neuen Rubrik Blick über den Tellerrand!

Die herrschende Wirtschaftsweise zerstört Mensch und Natur. Die dramatische Entwicklung der sozialen Ungleichheiten und der Naturzerstörung wird immer offensichtlicher. Das Panorama hier und weltweit ist leider nicht so gut, wie wir es uns wünschen würden. All das geht nicht spurlos an uns vorbei. Als Menschen, aber auch in unseren Berufen und unseren Unternehmen und Organisationen. Dem Sektor steht eine maßgebliche und noch nie dagewesene Transformation bevor und umso wichtiger ist es, widerstands- und anpassungsfähige Wirtschaftsweisen zu etablieren und Voraussetzungen für eine langfristige nachhaltige Entwicklung des Tourismus zu schaffen.

Was heißt das alles für uns und unsere Arbeit? Was machen wir mit all den Informationen, die uns beunruhigen? Wenn wir all das konsequent zu Ende denken, dann wird klar, dass jeder Bereich unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns auf den Prüfstand muss und dass ein ‚Weiter-so‘ nicht mehr angesagt ist. Zeit für den Wandel. Zeit zum Handeln.

Die Zusammenarbeit zwischen den Geschäftspartnern entlang der touristischen Wertschöpfungskette ist erfolgsentscheidend. Es ist schädlich, wenn in der Zusammenarbeit nur zählt, was sich rechnet und der Billiganbieter die besten Chancen hat. Wenn jeder nur an sich denkt, kann das Ganze nicht optimal werden. Unser Ansatz ist daher, dass aus der sogenannten Lieferkette ein partnerschaftliches und lernendes Kooperationsnetzwerk wird. In diesem Sinne möchten wir mit Blick über den Tellerrand genau dies tun. Partnerschaften fördern, indem wir Good Practices aus der bunten Tourismuswelt zugänglich machen und zum Austausch untereinander anregen.

Tourismus ist der Stoff aus dem die Träume sind; hier geht es um Emotionen und Visionen. Touristen sind frei vom Alltagsdruck und offen für neue Erfahrungen. Die notwendige globale Transformation benötigt auch ganz wesentlich neue Konsummuster und Lebensstile. Hier kann der Tourismus wichtige Entwicklungshilfe leisten und die Reisenden für eine neue Konsum- und Reisekultur begeistern. Unternehmerischer Mut für neue Wege und kreative Reisemodelle sind gefragt!

Der Tourismus bietet viele Chancen – für die Menschen vor Ort in den Zielgebieten, für die Reisenden selbst und auch für die Unternehmen der Branche. Diese Chancen müssen jetzt nur konsequent genutzt werden. Es geht nicht darum, den Tourismus an sich abzuschaffen. Vielmehr soll er in nachhaltige Bahnen gelenkt werden. Eine nachhaltige Tourismusgestaltung muss sich an allen drei Dimensionen der Nachhaltigkeit orientieren und einen sozialverträglichen, ökologisch und ökonomisch nachhaltigen Tourismus generieren, ohne dass eine Dimension auf Kosten der anderen geht. Nur wenn der Tourismus so gestaltet ist, dass er angemessene und sichere Löhne für die einheimischen Arbeitskräfte bietet, faire Arbeitsbedingungen und soziale Bedingungen für das Personal gewährleistet, einen Austausch zwischen den Touristen und der einheimischen Bevölkerung ermöglicht, die kulturellen Besonderheiten der Region fördert, so dass auch die Bewohner vom Tourismus profitieren und Ressourcen nicht verschwendet werden, nur dann kann der Tourismus zu einer global und lokal nachhaltigen Entwicklung beitragen.

Wir werden auch schwierige Themen adressieren. Überstunden, Ausbeutung, Ressourcenverbrauch (insbesondere in Bezug auf Wasser und Land), Umweltprobleme, CO2-Emissionen, Privatisierung sowie die Ausgrenzung der lokalen Bevölkerung. Die Liste der negativen Auswirkungen des Tourismus ist lang. Einerseits hat die Branche aufgrund ihrer enormen wirtschaftlichen Bedeutung das Potenzial, positive Entwicklungsimpulse zu setzen. Andererseits sind die Folgen von unkontrolliertem Wachstum und „Business as usual“ meist negativ.

Wir wollen pragmatisch sein…

Tourismusunternehmen und Reiseziele sind für ihr Handeln verantwortlich. Stärker als viele andere Branchen ist gerade der Tourismus im globalen Kontext. Touristische Produkte, Angebote und Dienstleistungen basieren zu einem großen Teil auf der Natur und Kultur anderer Länder oder Menschen. Schon aus diesem Grund sollte die Branche ihre Verantwortung erkennen und wahrnehmen.

Nochmals: Die Industrie wird gar nicht anders können, als sich für den Erhalt der Ökosysteme an Land und im Meer einzusetzen. Schließlich ist dies die Grundlage für fast jede Urlaubsreise.

Die nachhaltige Entwicklung des Tourismussektors sollte nicht als zusätzliche Belastung für die Unternehmen, ihre Mitarbeiter*innen oder die Reisenden verstanden werden. Vielmehr sichert sie die Zukunft der Branche. Nachhaltige Tourismusangebote und -dienstleistungen sind hochwertige Produkte, sie bedienen die wachsende Nachfrage nach sozial- und umweltverträglichem Reisen und können Maßstäbe im Tourismus setzen.

Herzlich willkommen und viel Spaß mit der neuen Rubrik Blick über den Tellerrand!

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Travel for Tomorrow

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