TourCert Journal

Erste nachhaltige Destination mit Fokus auf Gastronomie

San Joaquín aus der Luft

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San Joaquín in Ecuador führt Ecomappings und Workshops durch, um sein Potenzial als Reiseziel zu nutzen.

Die Gemeinde San Joaquín gehört zur Provinz Azuay im Kanton Cuenca in Ecuador und zeichnet sich durch seine Gastronomie mit andinen Wurzeln und traditionellen Gerichten aus. Dazu gehören Andenprodukte wie Kartoffeln, Andengemüse und die Verwendung von Haustieren wie Meerschweinchen und Hühnern, aber auch Schweinen, die auf traditionelle Weise am Lagerfeuer zubereitet und in Tonbehältern serviert werden.

Logo San Joaquin
… auf dem Weg zum Nachhaltigen Reiseziel

Es gibt dort viele lokale Warenangebote und traditionell hergestellte Schokoladen von Familienunternehmen. Auch Bioprodukte werden sowohl von den Restaurants vor Ort aber auch von nordamerikanischen Einwanderern stark nachgefragt. Die Gastronomie spielt in San Joaquín bereits seit rund 50 Jahren eine große Rolle, mittlerweile wurde auch das Biosphärenreservat um die Gemeinde gastronomisch erschlossen. Insgesamt gibt es 63 Restaurants.

Umweltbegehung beim Restaurant Bioyanuncay
Ecomapping in einem der Restaurants

Der Zertifizierungsprozess mit TourCert begann Anfang November und soll im Mai 2019 abgeschlossen sein. San Joaquín strebt als nachhaltige Destination Schwerpunkte in den Bereichen Gastronomie und Kulinarik an. Dazu wurde eine Vollzeitkraft beauftragt, die das Bewusstsein für nachhaltiges Wirtschaften schafft und bei der Entwicklung der Maßnahmen unterstützt.

Es wurden bereits 35 interessierte Partnerunternehmen gewonnen, von denen sechs den Prozess abschließen und die Anerkennung TourCert Check erhalten können. Dazu gehören vor allem Restaurants, aber auch Biobauernhöfe, Unterkünfte, Schokoladenhersteller und ein Kunsthandwerker. Für diese fanden insgesamt vier Workshops statt. In einer Gruppe von jeweils rund 15 Teilnehmenden wurde die Initiative und das Vorgehen des TourCert Prozesses erläutert.

Gruppe der Workshop-TeilnehmerInnen
Erfolgreiche Workshop-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer

Basierend auf dem Projektansatz haben die Beteiligten einen Kommunikationsplan verabschiedet, der unter anderem die Entwicklung eines Videos und den Aufbau einer Marke zur Stärkung der Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft umfasst. Durch Online-Kommunikation wird regelmäßig über den Fortschritt des Prozesses berichtet.

Ende November fanden außerdem Fortbildungen zu Themen wie Kundenservice und Lebensmittelsicherheit und -verarbeitung statt. Von Dezember 2018 bis April 2019 wurden Ecomappings, sogenannte Umweltbegehungen, durchgeführt. Dafür wurden zwei lokale Berater eingestellt. Im Januar fanden weitere Workshops zum Thema Steuern statt. Im März fanden zwei Workshops mit Arbeitgebern statt, die zu den Restaurants und der Gemeinde gehören. Das Hauptziel der Workshops war es, das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken und soziale Verantwortung von Unternehmen im Zertifizierungsprozess zu schärfen.

Aktive Teilnahme am Workshop
Aktives Lernen zum Thema Nachhaltigkeit

Die Festlegung internationaler Standards hat ein enormes Potenzial, den Tourismus in der Region zu optimieren und einen nachhaltigen Tourismus in Ecuador und im Reiseziel zu fördern.

Die nachhaltige Destinationsentwicklung wird durch eine Partnerschaft des develoPPP.de-Programms über die Sequa gGmbH im Rahmen des Projektes „Qualifizierung in Ecuador“ gefördert.

Tags
Cuenca, Ecomapping, Ecuador, Gastronomie, San Joaquín, Sensibilisierung, Sequa

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