Die Vereinten Nationen haben am 02. März 2022 eine Resolution von großer Bedeutung unterzeichnet, um Plastikverschmutzung zu beenden und ein international rechtsverbindliches Abkommen bis 2024 zu schmieden. Die deutsche Bundesumweltministerin Steffi Lemke sprach von einem „historischen Ergebnis“ und verglich die Bedeutung der Resolution mit dem Pariser Klimaabkommen.
Wir haben uns daraufhin in unserer Pilotdestination Las Galeras und einigen umliegenden Dörfern umgesehen, welche Ansätze dort bereits für die Plastikmüll-Bekämpfung existieren. Im heutigen Artikel werfen wir einen Blick auf die Recyclingansätze in der Region, und werden dann in weiteren Beiträgen auch interessante Upcycling-Projekte vorstellen.
Der in Las Galeras beheimatete Lenin King ruft seit rund einem Jahr seine Mitbewohner*innen in Las Galeras auf, PET-Flaschen zu sammeln. Um sie zu motivieren, erhält jeder, der bei ihm 30 gesammelte Flaschen abgibt im Gegenzug eine Stofftasche geschenkt.
Alfonso Frías aus dem benachbarten El Limón hat mit seiner Initiative Reciclaje Bahía Plastikmüll den Kampf erklärt. Alfonso hat sich eine eigene Presse gekauft, mit der er gesammelte Plastikflaschen pressen und mit einem LKW zur Recyclingfirma CILPEN GLOBAL Quality Recycling ins dominikanische Santiago de los Caballeros transportieren kann. Durch die Recyclingfirma werden die Flaschen granuliert und eingeschmolzen. Das Rezyklat wird unter anderem an Textilunternehmen und Hersteller von Gesichtsvisieren verkauft. Alfonso kooperiert in Las Galeras mit Hotels wie dem Clave Verde und dem Cap Limón.
Charlotte Dalbin kooperiert in Las Galeras mit einer Wohltätigkeitsorganisation namens Tapitas x Quimio. Die Organisation sammelt die Deckel von Plastikflaschen für den guten Zweck. Die Plastikdeckel werden dem Recyclingunternehmen Skyplast übergeben, welches im Rahmen der Kooperation mit Tapitas x Quimio anschließend Chemotherapien und Medikamente für krebskranken Kinder finanziert.
Einen weiteren spannenden Ansatz verfolgt der Verband der Fremdenführer*innen von Las Galeras. Die Fremdenführer*innen fördern die Verwendung der Frucht des Kalebassenbaums. Sie dient als Behälter in denen sie Tourist*innen auf Ausflügen das Mittagessen servieren. Ziel der Idee ist es, Einweg-Plastikbehälter zu eliminieren und aufzuzeigen, dass hervorragender Ersatz auf ganz natürliche Art und Weise in unserer Umwelt gefunden werden kann.
In Las Galeras gibt es jedoch nicht nur Initiativen, die sich für die Reduzierung des Plastikmülls einsetzen, sondern auch solche, die ganz generell darauf achten, dass weniger Abfälle in der Umwelt landen. Durch die Community-Organisation Vida Sana werden zum Beispiel regelmäßig Beach Clean-Ups organisiert.
