TourCert Journal

Blick über den Tellerrand – Nachhaltige Gastronomie in der Dominikanischen Republik

Palme mit Kokosnüssen mit der Sonne im Hintergrund

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In der Transtur-Pilotdestination Las Galeras haben sich über 50 Gastronomiebetriebe zum Thema nachhaltige Gastronomie weiterbilden lassen.

Bereits in unserem letzten Beitrag haben wir über das Projekt „Transforming Tourism“ (kurz Transtur) und die Destination Las Galeras berichtet. Das Transtur-Kooperationsprojekt soll in dem kleinen Fischerdorf auf der Halbinsel Samaná in der Dominikanischen Republik ein Angebot aus lokalen, nachhaltigen und biodiversitätsfreundlichen Lebensmitteln schaffen. Aus diesem Projekt abgeleitet wurde ein Subprojekt mit Futouris und in Patenschaft mit der TUI Care Foundation initiiert. Unter dem Titel „Serving Sustainable Food in Dominican Republic“ soll die Destination Las Galeras dabei unterstützt werden, die gastronomische Landschaft nachhaltiger zu gestalten und die kulturelle Identität der Region zu bewahren. Darüber hinaus sollen authentische Kulinarik-Erlebnisse für Besucher*innen geboten werden.

Es soll ein Angebot aus lokalen, nachhaltigen und biodiversitätsfreundlichen Lebensmitteln entstehen.

In unserer Transtur-Pilotdestination Las Galeras und umliegenden Gemeinden haben sich über 50 Gastronomiebetriebe zum Thema nachhaltige Gastronomie weiterbilden lassen. Geleitet wurden diese von Chefkoch Carlos Estevez. Carlos Estevez ist Dozent an der Pontificia Universidad Católica Madre y Maestra in Santiago und seit vielen Jahren Unterstützer der Slow-Food Bewegung. In die verschiedenen Module wurden auch weitere Expert*innen eingebunden und Themen wie nachhaltige Produktion, Zero Waste Management und kulinarische Traditionen in der Dominikanischen Republik behandelt.

Koch Carlos Estevez am kochen
Carlos Estevez unterstützt die Gastronomiebetriebe bei ihrem Weg in Richtung Nachhaltigkeit

Anschließend wurden zehn der geschulten Restaurants für die Teilnahme an unserem gemeinsamen Kooperationsprojekt mit der TUI Care Foundation ausgewählt. Voraussetzung hierfür war eine TourCert-Qualifizierung, die alle zehn Betriebe erfolgreich durchlaufen haben. Nun konzentrieren sich diese zehn Betriebe auf die Gestaltung einer nachhaltigen, biodiversitätsfreundlichen Speisekarte, sowie den Aufbau eines Netzwerkes mit lokalen Lebensmittelproduzent*innen und -erzeuger*innen. Dieses Netzwerk wird auf einer „kulinarischen Landkarte“ erfasst und soll sowohl den Mitarbeitenden, den Lieferant*innen als auch Reisenden einen Überblick über die biodiversitätsfreundlichen Betriebe in der Region geben. Im Projekt soll es nicht nur um nachhaltige Speisen und Getränke gehen, sondern auch um die Einbindung und Förderung lokaler (junger) Unternehmen. An der Umsetzung des Projektes ist daher auch das lokale Frauenprojekt „Eco Bolsos“ beteiligt, das aus Recyclingstoffen Schürzen, Tischsets und andere Accessoires für die teilnehmenden Restaurants anfertigt.

Die Ziele des Projekts im Überblick:

  • Sensibilisierung von Mitarbeitenden, Restaurantmanager*innen, Urlauber*innen, Lieferant*innen und anderer Akteur*innen für nachhaltigere Lebensmittel & Gastronomie.
  • Erhöhung des Angebots an nachhaltigen, regionalen Speisen durch die Gestaltung und Umsetzung von biodiversitätsfreundlichen Menüs.
  • Wiederentdeckung und Wiederverwendung von nicht mehr geläufigen lokalen Lebensmitteln und damit der Erhaltung und die Stärkung der kulturellen Identität durch das Wiederbeleben authentischer, traditioneller Gerichte.
  • Vernetzung von Restaurants mit lokalen Erzeuger*innen und Lieferant*innen.
  • Authentischen Kulinarik-Erlebnissen für Gäste und Reisende.
Zertifikate im Kreis angeordnet
Im Hinblick auf das Projekt fand im Voraus die Trainer Schulung „Sustainable Food“ statt.

Bereits vor dem Projektstart im November 2021 wurde ein Train-the-Trainer-Programm durchgeführt, in dem 17 Trainer*innen und Berater*innen zum Thema „Sustainable Food“ ausgebildet wurden. Die Trainingsreihe wurde in Zusammenarbeit mit dem UNEP im Frühjahr 2021 durchgeführt.

Die Futouris-Projektkoordinatorin Prof. Dr. Dagmar Lund-Durlacher hat Ende Februar die Region um Las Galeras besucht, sich mit dem örtlichen Projektteam ausgetauscht und auch einige der teilnehmenden Gastronomiebetriebe sowie Eco Bolsos besucht.

„Es ist erstaunlich, wieviel Potential für den Schutz der Biodiversität in unserer Pilotregion vorhanden ist und wie engagiert die teilnehmenden Betriebe an die Aufgabe herangehen. Das beginnt mit der Wiederentdeckung alter Pflanzensorten, geht über Kompostherstellung bis hin zum Wiederverwerten gebrauchter Textilien auch aus Hotels. Es bleibt zu wünschen, dass die innovativen Vorreiter viele Nachahmer für die Transformation zu einer nachhaltigen Tourismusdestination finden werden.“ so Prof. Dr. Dagmar Lund-Durlacher.

Gerne halten wir Sie über die weiteren Fortschritte im Transtur-Kooperationsprojekt auf dem Laufenden. Mehr über das Projekt Transforming Tourism und die Pilotdestinationen erfahren Sie hier.

Tags
Dominikanische Republik, Gastronomie, Good Practice, Las Galeras, Lateinamerika, Nachhaltige Transformation, Transforming Tourism

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